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Instandsetzen statt Besetzen

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Jugendliche Alkoholiker, Langzeitarbeitslose und/oder Obdachlose haben meist kein regelmäßiges Einkommen. Deren Wohnproblemen und den möglichen Folgen (Unruhen wie in Zürich und West-Berlin) versucht die Gemeinde Wien dadurch zu begegnen, indem sie dieser Subkultur renovierungsbedürftige, gemeindeeigene Althäuser zur Verfügung stellt.

Die Jugendlichen zahlen nur die Betriebskosten und unterschreiben einen Mietvertrag, der jederzeit kündbar ist. Die von ihnen verrichteten Reparaturarbeiten werden durch städtische Zuschüsse belohnt.

Weitergehendes kreatives Schaffen für ein „behagliches Zuhause" kommt ihrem eigenen Lebensstandard zugute, da die Häuser kurzfristig nicht der Stadterneuerung im Wege stehen. Diese Selbstinitiative geschieht in autonomer Entscheidung.

Man kontrolliert sich gegenseitig, da die ehemaligen Aussteiger zumeist in Wohngemeinschaften und daher in kooperativer Verantwortung zusammenleben.

Die Wohnungshilfe wird zur Starthilfe: Viele leistungswillige Jugendliche entdecken bei den Renovierungsarbeiten ihre handwerklichen Fertigkeiten. Diese können dann in alternativen Arbeits- und Schulungsprojekten intensiv gefördert werden.

Sechs Wiener Althäuser wurden oder werden von „schwierigen Jugendlichen" erfolgreich instand gesetzt. Der Andrang von Bewerbern für die preisgünstigen Wohnformen ist sehr groß. Daher plant man, die gewonnenen Erfahrungen auf die Renovierung von Einzelwohnungen in Sub-standardhäusern zu übertragen.

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