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Inszenierter Thronsaal

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Töne Fink, erfolgreicher Vorarlberger Künstler in Wien, beherrscht die Kunst der theatralischen Inszenierung, die Strategie einer Ästhetik der Noblesse und Eleganz, die Sensibilität glücklicherweise keinesfalls ausschließt, sie jedoch beinahe allzu gekonnt provoziert.

Der erste Raum der Wiener Galerie Pinx wird von einer - nur auf den ersten Blick - schwarzen Bilderwand und einem weißen „Walzennacken-wellenbett" bestimmt. Wie der Titel dieser betörend schönen Skulptur verrät, beherrscht Tone Fink auch das Spiel mit der Sprache. Wenngleich behäbig und in sich geschlossen und ohne figura-tive Darstellung, weckt dieses Bett aus Eisen, Gips und Wachs doch Assoziationen zu Antonio Cano-vas klassizistischem Meisterwerk, der auf ihrem Marmorlager ausgestreckten „Paolina Borghese als ruhender Venus". Grazie und Klarheit bestimmen beide Werke, die durch beinahe zwei Jahrhunderte voneinander getrennt sind.

In der aus 16 Einzelbildern zusammengefügten schwarzen Wand führt Tone Fink bravourös die Vielfalt der Malgrundstrukturierung von Relief, Grafik bis Monochromie vor Augen. Auch die weiteren Exponate, der monumentale „Achtradthron" und die kleinen Doppelbronzen überzeugen, wie die Zeichnungen, durch ihre archaisierende Formenreduzierung und ihre grafische Sensibilität. (Bis Ende April)

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