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Interessant und glanzvoll

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(„Tanz 84", Theater an der Wien, Künstlerhaus) Das „Cull-bergballetten" aus Stockholm tanzte zuerst Prokof jews „Romeo und Julia" in der Version von Birgit Culberg. Nach dieser interessanten Bearbeitung: „Night shades" (Choreographie: U. Do-ve), mit umwerfender Vitalität und Energie getanzt. In „Ghost dances" von Christopher Bruce geht es um Verfolgung und Tod. Mythologisches mischt sich mit der Realität.

Die Stockholmer tanzten auch „Giselle", mit der ursprünglichen Musik von Adam, in der Choreographie von Mats Ek. Das 1841 ur-aufgeführte romantische Ballett wird in die Gegenwart verlegt und mit Ausdrucksmitteln des freien Tanzes gestaltet. Es ist allerdings nicht einzusehen, warum Ek die romantische Musik beibehält und den modernen Tanz nicht mit neuer Musik präsentiert.

Die in den sechziger Jahren berühmt gewordene Stuttgarter Kompanie hat nichts von ihrem Glanz eingebüßt. Der erste Abend machte dennoch nicht ganz glücklich. Eindrucksvoll „Nuages", ein Pax de deux von Jiri Kylian, und „Isadora" von Maurice Bejart, in der Marcia Haydee die legendäre Isadora Duncan glanzvoll verkörpert. Die Substanz ist dennoch zu dünn für einen ganzen Abend. Auch Be-jarts Version von „Gaite Pari-sienne" war eher enttäuschend.

Auf Tennessee Williams' „Endstation Sehnsucht" basiert John Neumeiers Tanzdrama zu der Musik von Prokofjew und Schnittke. Das Unterfangen, Sprache in die wortlose Kunst des Tanzes umzusetzen, findet in Marcia Haydee eine geniale Protagonistin. Das Stück hat Spannung und dramatische Kraft.

Eine Zumutung war der wirre exhibitionistische Auftritt des Japaners Min Tanaka im Künstlerhaus.

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