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Interpreten-Glanz

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(Festwochen der Alten Musik in Innsbruck) Alte Musik zur Grund- lage zweier Festwochen zu ma- chen, schien zunächst gewagt, doch schon die Ambraser Schloßkonzer- te haben gezeigt, daß es hier inzwi- schen ein gewachsenes Stammpu- blikum sogar bei fremdartigen Pro- grammen gibt. Voraussetzung ist freilich, daß die Qualitätserwartun- gen immer neu erfüllt werden.

Drei hervorragende Konzert- abende der Festwochen wurden bis- her - jeder auf seine ganz spezifi- sche Art - diesem Anspruch ganz gerecht. Vom Kuijken-Quartett bleibt besonders das a-moll Solo für Flöte von Johann Sebastian Bach in seiner betörend innigen Phrasierung in Erinnerung. Das Stammensemble des „London Ba- roque" scheint in seiner meisterli- chen Virtuosität und beseelten Harmonie nicht mehr zu überbie- ten. Der Spanische Saal von Schloß Ambras war erfüllt von dem kost- baren Musizieren dieser Künstler.

Der Gegensatz zwischen italieni- scher und englischer Vokalmusik um 1600 wurde aufgehoben in der hervorragenden Interpretation von „Tragicomedia" und den herrlich kontrastierenden Stimmen des fle- xiblen Basses Harry van der Kamps und des strahlenden Countertenors David Cordier. Die Frage des Er- öffnungsvortrages „Wozu Alte Musik?" ist schon durch diese drei Konzerte non-verbal beantwortet.

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