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Ironie und Tiefe

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Ein Spaß durch und durch, allein wenn man die Oberfläche ansieht und anhört, Ironie und tiefere Bedeutung, wenn man Wortspiel und Wortwitz samt wohlgedrechselten Jamben nimmt und ein wenig gefährlich, wenn man dabei hängenbleibt und nicht sieht und weiß, daß Peter Hacks mit dieser Komödie „Adam und Eva”, die sich gegenüber dem christlichen Gott- und Weltverständnis gar nicht bösartig gebärdet, auch nach der Wende ein Kommunist geblieben ist. Freilich, wenn's ums Schreiben geht, läßt er keinen Stalin an sich heran, höchstens für die Dialektik einen Hegel. Und darin besteht sein enormer Erfolg, weil er Sprache, Sprache fürs Theater vor keinen anderen Karren spannen läßt als eben den der Sprache. Andere Versuche schlugen fehl.

An der Salzburger Elisabethbühne Gott-Vater und Regisseur in einer Person, Wolfgang Dehler, ein weiser Mann, der sich in seiner Allwissenheit gelegentlich ironisiert, ihm ebenbürtig in verneinendem Glanz Daniela Enzi als Satanael und schließlich noch August Fink als lieb-dümmlicher Gabriel. Die Titelfiguren des Stücks, Matthias Schuppli (Adam) und Katrin Schurich (Eva), zeigen die Konturen, die sich Hacks wohl wünscht. Ein überaus vergnüglicher, gescheiter Abend mit geringem Ideologieverdacht.

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