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Jeder ist gefordert

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Wenn Techniker und Juristen betonen, man habe in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte auf dem Gebiet der geordneten Abfallbeseitigung gemacht, so ist das erfreulich.

Wer sich aber näher mit der Problematik befaßt, erkennt jedoch, wie wenig technische und legistische Maßnahmen allein im Kampf gegen Umweltvergiftung ausreichen werden.

Das Müllproblem ist nur zu lösen, wenn jeder sein Verhalten entsprechend ändert. Das gilt für den Entsorger ebenso wie für den Produzenten und Konsumenten.

Alle Entsorgungssysteme sind nämlich auf die Kooperation und die Redlichkeit der Beteiligten angewiesen: Müll läßt sich nur dann ordnungsgemäß entsorgen, wenn die Konsumenten weniger Abfall erzeugen und diesen getrennt sammeln — und zwar in möglichst vielen Fraktionen. Das erfordert zusätzliche Anstrengung und Disziplin. Wir werden uns dazu erziehen müssen.

Gleiches gilt für die Industrie. Auch hier wird die Verlockung, unauffällig und billig giftige Stoffe loszuwerden, niemals ganz auszuschalten sein. Restlos überwachen läßt sich das Schicksal der Abfälle auch nicht.

Wohl wird man strenger kontrollieren müssen, als dies jetzt geschieht. Letztlich wird es jedoch auch hier um die Haltung der Betroffenen gehen. Auch die Müllproblematik erweist sich somit als Appell an unseren Charakter und unser Gewissen.

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