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Jubel in der Burg

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(Burgtheater, Wien; „Der Theatermacher“ von Thomas Bernhard) Mit der Verpflanzung der Salzburger Festspiel-Uraufführung (FURCHE 34/1985) ins Burgtheater ist die Ära Claus Peymann eingeläutet, eingeklatscht, eingejubelt. Ovationen für Hauptdarsteller Traugott Buhre (und daneben vor allem für Hugo Lindinger, den Darsteller des Wirts), für den neuen Hausherrn und Regisseur der Aufführung, für ein Stück, über das schon alles gesagt ist.

Aber Wien bewährte sich bei dieser Gelegenheit schon auch, wieder einmal, glänzend in der Kunst, Unfreundlichkeiten, die sich nicht mehr wegzischen, wegprotestieren, wegignorieren lassen, durch herzliche Umarmung zu erledigen. Thomas Bernhard hat nun wohl ein Stadium erreicht, in dem eskalierende Schimpfkanonaden nur noch unaufhaltsam eskalierenden Erfolg zu zeitigen drohen. Sich erobern zu lassen, war nicht erst einmal Wiens erfolgreichste Strategie, wenn auch nie seine einzige. Demnächst dürften Wetten abgeschlossen werden, wer härter sein wird: Claus Peymann im Geben — oder Wien und Österreich im Nehmen, ohne Wirkung zu zeigen.

Hoffen wir, daß diese unsere Fähigkeit in den nächsten Jahren im Burg- und im Akademietheater wirklich gefordert und aufs Äußerste strapaziert wird. Wir haben es nötig.

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