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Jugend — wohin?

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In der Bücherschwemme, in der Produktion von Büchern, die sich mit der Jugend von heute befassen, ragt dieses Buch Hohmanns heraus, kann sich sehen lassen, ist lesenswert, bedenkenswert.

Hohmann sieht, erlebt die Jugend in der Bundesrepublik, im Gespräch, im Briefwechsel, in ihrem Auftreten in sehr verschiedenartigen Formen einer Subkultur. „Jugendkultur meint...ein vielschichtiges, in seiner Ganzheit unbeschreibliches Phänomen, das aus dem Unbehagen an der Kultur, an unserem Sein und Werden hervorgeht“.

Der Autor sieht die jungen Generationen dicht zusammen mit den älteren Generationen. Haß von „Alten“ auf die Jungen. Jährlich werden einige hundert Kinder von ihren Eltern im Zorn getötet. Viele scheußliche Mißhandlungen. Hohmann: Heute fürchten die Herrschenden die jungen Menschen mehr als den Dritten Weltkrieg.

Jugend auf der Suche nach Freiheit, Frieden und Zärtlichkeit in einer erkalteten Welt. Wolfsmensch und Narziß — zwei extreme Modelle, zwei Menschentypen heute.

Alltag der Hoffnungslosen, Resignation und Furcht breiten sich aus. Jugendsekten werden zu Fluchtorten - und: Jugend in Bewegung, Friedensbewegung.

Sie ist auf keinen gemeinsamen Nenner zu bringen, diese „Jugend“ im Heute. Die Zukunft? Vergangen, ganz unsicher.

Arbeitslosigkeit — ein Weltproblem, gerade auch für junge Menschen. Kein Happy-End in Sicht.

GEMEINSAM ODER GAR NICHT. Jugend zwischen Protest und Anpassung. Von Joachim S. Hohmann. Econ Verlag. Düsseldorf - Wien 1983. 224 Seiten, brosch., öS 150,50.

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