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„Käthchen" in Salzburg

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Das Salzburger Landestheater läßt sich angelegen sein, was Goethe für Weimar verhinderte: Die Aufführung des Schauspiels „Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe" von Heinrich von Kleist. Regisseur Ansgar Haag hat das Stück (dankenswert) kräftig eingestrichen, in den Kampfszenen persifliert - Football- oder Motorradkluft und -heim für Ritter unterstreichen das -, die Traumwelten der einander begegnenden Monaden Käthchens und Friedrichs werden behutsam deutlich gemacht, insgesamt wird die üppig blühende Romantik entschlackt. Man hätte bei Peter Scholz als Graf vom Strahl gern mehr Kraft gesehen, Bettina Hamel war das überzeugend arglose naivutopische Käthchen, in armseligem Sterntaler-Look durch die Lande ziehend (Bühne und Kostüm: Klaus Hellenstein), Peter Pikl überzeugte als Vater, dem alles genommen wird. Die giftigen Nachtseiten vertrat Alexandra Tichy (Kunigunde von Thur-neck). „Käthchen" in Salzburg -durchaus zum Anschauen.

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