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Kafkas Einsamkeit

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„Liebe ist alles, was unser Leben steigert, erweitert und bereichert. Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.“

Dieser Gedanke, den Kafka in einem Gespräch äußerte, wurde in seinem Leben nie Wirklichkeit. Kafka war als Lenker vieldeutig und widersprüchlich, die Fahrgäste wechselten häufig, die Straße lief nicht gerade auf ein Ziel zu.

Sein Suchen widerspiegelt sich in seinen Verbindungen: seine erste Bewunderung für zwei jüdische Schauspielerinnen, seine Zeit mit Feiice Bauer, mit der er zweimal verlobt war (in diesen Jahren schrieb er „Das Urteil“, „Amerika“ und „Die Verwandlung“), seine Zuneigung zu Grete Bloch, seine dritte Verlobung mit Julie Wohryzek, seine Leidenschaft für die tschechische Schriftstellerin Milena Jesenska, seine beinahe väterliche Beziehung zu Minze Eisner und seine letzte Liebe, Dora Dymant, bei der er schließlich Ruhe und Verständnis fand.

Nahum N. Glatzer, der sich mit Kafkas Leben und Werken tiefgründig beschäftigt hat, kommentiert die Briefe und Tagebuchauszüge Kafkas und ermöglicht so einen Einblick in die Lebensphilosophie des Dichters.

FRAUEN IN KAFKAS LEBEN. Von Nahum N. Glatzer. Diogenes Verlag Zürich 1987. 132 Seiten, öS 177,40.

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