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Kampf dem Rost

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Chefredakteur R. Pilz vom KfV, G. Welser, als Referent des Handelsministeriums (Konsumentenschutz), zwei Vertreter der Innung für Karosseriebau — Ing. Vinzenz und Herr Jauernig, beide Inhaber von Meisterbetrieben — und Dir. O. Sieber (Linz) von der Dinitrol-Vertretung für Österreich veranstalteten anläßlich der Jochen-Rindt-Schau im Palais Auersperg in Wien ein „Symposion gegen Rost“. Pilz gab offen zu, daß das Kuratorium für Verkehrssicherheit sich bisher zuwenig diesem Aspekt der Werterhaltung von Fahrzeugen gewidmet habe, daß aber auch die Exekutive zwar abgefahrene Reifen, nicht aber offensichtlich unfallträchtige Autos infolge Rostfraßes beanstände. Diesbezüglich ist bei uns noch einiges zu tun. Abgesehen von der Gefährdung der Verkehrsteilnehmer, entstehen in der Welt Milliardenverluste durch Rostschäden an Automobilen (durchschnittlicher Verlust pro Personenwagen 1000 Schilling pro Jahr), der leicht durch eine viel geringere Summe für fachmännischen Unterbodenschutz vermeidbar ist.

Während die mechanischen Aggregate unserer heutigen Autos eine Lebenserwartung von acht bis zehn Jahren haben, sind Karosserien ohne Rostschutzvorkehrungen bereits nach vier bis sechs Jahren so durchrostet, daß sie nur mit kostspieligen Reparaturen wieder be triebssicher gemacht und in einen Zustand der Wiederverkäuflichkeit gebracht werden können. Das Tük- kische an der Rostbildung ist der Umstand, daß man ihn erst merkt, wenn es zu spät ist. Was nützen die sogenannten Knautschzonen der Bug- und Heckpartien, wenn sie infolge Rostbildung keine Energien mehr aufnehmen können, wie kann man Scheinwerfer auf Niveau halten, wenn die Kotflügel sich zu senken beginnen? Die beiden Innungsmeister führten Beispiele aus ihrer Praxis an: Selbst Qualitätsautos der Jahrgänge 1969 und 1970 kommen — ohne Rostschutz — in einem desola-

ten Zustand in die Werkstätten, der selbst Experten in Erstaunen setzt. Dazu kommt, daß die Fahrzeuge wegen der Gewichtsersparnis immer dünnere Bleche aufweisen und daß die Luftverschmutzung und das Streusalz im Winter das Ihrige zur übermäßigen Rostbildung — besonders in den schwer zugänglichen Hohlräumen — beitragen. Die regelmäßige Kontrolle durch Fachwerkstätten und ein rechtzeitiger fachmännisch durchgeführter Unterbodenschutz ist daher ein Gebot der Stunde im Interesse der Betriebssicherheit und der Werterhaltung des Wagenparks.

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