7031005-1989_30_14.jpg
Digital In Arbeit

Kampf um Rom

Werbung
Werbung
Werbung

In den politischen und militärischen Wirren nach Cäsars Ermordung konnte sich vorübergehend im Osten des Römischen Reiches ein hervorragender Stratege, aber egoistischer und sittlich verworfener Staatsmann etablieren: Marcus Antonius. Die Seeschlacht bei Ac- tium im Jahre 31 v. Chr. besiegelte nicht nur das Ende der ehrgeiziger Pläne dieser der römischen Tradition wenig verbundenen Persönlichkeit; sie beendete auch eine Periode der Zersplitterung und des Nepotismus, in der Randstaaten des Imperiums (wie das von Kleopatra beherrschte Ägypten) weitgehenden Einfluß über dessen Geschicke gewonnen haben.

Dennoch versucht der französische Archäologe und Historiker Franęois Chamoux eine Ehrenrettung Mark Antons. Durch Muge Auswahl der Quellen stellt er dessen militärische Verdienste - unter Cäsar oder später im Kampf gegen die Parther - ebenso in den Vordergrund seiner färbigen und flüssigen Biographie wie die Leistungen als Mitglied des nachcäsaranischen Triumvirats.

Der Autor nimmt an, daß sich aus der despotischen und wirren Regierung, die Antonius im östlichen Mittelmeerraum mehrere Jahre ausübte, tatsächlich eine Renaissance des Griechentums entwickelt hätte. Dementsprechend spielt er die Bedrohung, die sich durch die Verbindung des zeitweiligenHerrschens mit Kleopatra ergaben, über Gebühr herab.

MARCUS ANTONIUS. DER LETZTE HERRSCHER DES GRIECHISCHEN ORIENTS. Von Franęois Chamoux. Casimir Katz Verlag, Gernsbach 1989.400 Seiten, ÖS 327,60

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung