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Kein Dacapo für die APO

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Neuauflage des 68er Le-bensgefühls in Frankreich und in der Bundesrepublik Deutschland? Während auf den Pariser Boulevards Hochschulprofessoren, Studenten und Gymnasiasten zu hunderttausenden gegen die (Lehrer) gewerkschaftsfeindliche Politik von Erziehungsminister Rene' Monory und eine von Universitätsminister Alain Devaquet geplante Bildungsreform zu Felde ziehen (mittlerweile aufgeschoben), versinkt im Frankfurter Kongreßhaus ein 68er Veteranentreffen im Nebel linker Rhetorik.

Die 68er Generation — „altes Zeug“, wie man in Paris in Kreisen einer emanzi-piert-selbstbewußten Studentenschaft zu hören bekommt und wie es die alte Außer-Parlamentarische Opposition in Frankfurt -ohne es selbst zu wollen -drastisch vor Augen führt!

Unfähigkeit in der Theoriebildung ist der gemeinsame Nenner jener ehemaligen APO-Leute, die heute selbst an Universitäten lehren, und jener französischen Studenten, die jetzt gegen Erhöhung des Studiengeldes, gegen erschwerten Zugang zu den Hochschulen und damit gegen eine strengere Auslese auftreten.

Ein pragmatischer Individualismus ist alles, was sich von der Studentenbewegung des Jahres 1968 in die 86er Gegenwart herübergerettet hat. Eigeninteresse macht Gesellschaftstheorien obsolet.

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