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Kein Ende des Hasses

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Heiligsprechungen sind nicht jedermanns Sache. Die Kanonisierung Maximilian Kolbes aber dürfte breitester Zustimmung sicher sein. Ein Mann, der sein Leben für seinen Mitmenschen geopfert hat, ist mit Recht als Vorbild ,2.ur Ehre der Altäre” erhoben worden.

Kolbes Angebot an seine Henker „Nehmt mich!” ließ in einer Zeit, die vom Haß regiert wurde, die Liebe zum Nächsten aufleuchten. Kolbes Heiligsprechung fällt in eine Zeit, in der das Regiment des Hasses noch nicht überwunden ist.

Nun morden libanesische Milizen Frauen und Kinder, die sicher nichts mit dem Mord am Präsidenten zu tun hatten. Es morden palästinensische Terroristen jüdische Frauen und Kinder, die sicher schuldlos am Massaker von Beirut waren; es randalieren haßerfüllte Demonstranten gegen arabische Büros, denen ebensowenig eine Mitschuld angelastet werden kann.

Den Haß abzubauen wird erst dann gelingen, wenn jeder einzelne daran geht, in seinem Umfeld seine persönlichen Ressentiments zu bezwingen, seinen Egoismus, seine Vorurteile, seine Lieblosigkeit abzubauen. Auch ohne noch sein Leben für den Nächsten zu opfern.

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