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Kein Lustspiel

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Ungewollt amüsant ist Peter Wols-dorffs Inszenierung des „Zerbroch-nen Krugs" von Heinrich von Kleist im Stadttheater St. Pölten. Vor allem die reichlich outrierende Michaela Fleischer als aufgebrachte Martha amüsiert. Ganz allgemein hat Regisseur Wolsdorff die Gestik überdosiert eingesetzt. Die Schauspieler sind dazu angehalten, wie verrückt die Bühne auf- und abzurennen. Besonders die Szenen, in denen Martha ihre Tochter Eve (Christina Khuen) oder Veit (Hans Ollinger) seinen Sohn Ruprecht (Helmut Schuster) schlägt, wirken unnatürlich und erzwungen. Einzig Reinhard Hauser überzeugt in der Rolle des Gerichtsrats Walter. Bemüht ist Udo Thomer als Dorfrichter Adam.

Regisseur Wolsdorff hat auf den langen Atem Kleists gesetzt und läßt sich viel Zeit, dabei schafft eres nicht, den Witz und die Spannung des Stük-kes zu transportieren.

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