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Keine Suffragette

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Ein regelrechtes Sittenbild des 19. Jahrhunderts entwirft Corin-ne Pulver mit ihrer Schilderung des Lebens des „weiblichen Genies in Männerkleidung“, der Schriftstellerin George Sand. Die Autorin versucht das verwirrende Beziehungsgefüge zwischen Amandine Lucile Aurore Dupin, wie George Sand mit bürgerlichem Namen hieß, und den Männern iA ihrer Nähe psychologisch zu durchleuchten und das Klischee von der Suffragette zu entkräften. Immerhin gehörten Männer wie Frederic Chopin, Alfred de Musset, Hector Berlioz, Eugene Delacroix und Honore de Balzac zum Kreis ihrer Bekannten, Bewunderer und Liebhaber.

Corinne Pulver zeichnet das Leben einer Frau, die mit ihrem Aufbegehren gegen die Moralbegriffe ihrer Zeit, mit ihrem Engagement für die Rechte der Frau und mit ihren literarischen Werken zur Symbolgestalt geworden ist. Allerdings versagte George Sand in der Beziehung zu ihren Kindern.

Die Biographie bringt zahlreiche Details aus dem Leben der umstrittenen Literatin. Eine Straffung in manchen Teilen hätte dem Buch sicher gutgetan.

GEORGE SAND. GENIE DER WEIBLICHKEIT. Ein Leben im 19. Jahrhundert Von Corinne Pulver. Verlag Droste, Düsseldorf 1988. 508 Seiten, geb.. öS 388,40.

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