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Keramik aus Ungarn

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(österreichisches Museum für angewandte Kunst, Wien 1., Stubenring 5; bis 6. Juli 1986) Ungarische Jugendstilkeramik ist durch 170 Objekte in einer repräsentativen Schau vertreten. Die meisten davon stammen aus der Manufaktur Zsolnay.

Vilmos Zsolnay hatte die Fabrik ab 1865 zu künstlerischer Hochblüte geführt. Die Ausstellung umfaßt den Zeitraum von 1875 bis 1920. In dieser Zeitspanne sind einerseits die Entwicklung hin zum Jugendstil, andererseits der Versuch eines eigenen Nationalstils, der dem Historismus verbunden war, und sogar die Verschmelzung der ungarischen Volkskunst mit Elementen der Sezession zu beobachten. Auch Tendenzen des Art Deco sind in den Jahren um 1910 bereits spürbar.

Ausgereifte und raffinierte Glasur- und Dekorationstechniken machten die Zsolnay-Kera-miken schon unter Zeitgenossen zu Sammelobjekten. Kristallglasuren, das leuchtendrote Eosin („Morgenröte“), Laufglasuren, Lüster und kunstvolle Bemalung führen vor Augen, wie die Auseinandersetzung mit anderen europäischen kulturellen Strömungen ihren Niederschlag fand. Besonders hier wird die wechselseitige Beziehung zwischen Wien und Ungarn deutlich.

Skizzen und Dekorentwürfe für Teller, Vasen und Fliesen erwei^ tern diese Ausstellung zu einem abgerundeten Uberblick einer bedeutenden Kulturepoche.

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