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Kirche und Staat

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Die Habilitationsschrift des Heidelberger Sozialethikers Wolfgang Huber hat vor knapp zwei Dezennien für großes Aufsehen gesorgt, weil sie die gängige „Kirche-und-Staat"-Analyse auf den Kopf stellte. Der Titel macht schon deutlich, daß die Arbeit über das geläufige theologischjuristische Schema hinausstrebt.

Sie erklärt zunächst den zugrundeliegenden Begriff der Öffentlichkeit und entfaltet ihn am Beispiel des kirchlichen Handelns und dertheologischen Reflexion darüber. In einzelnen Fallstudien, etwa dem öffentlichen Status der theologischen Fakultäten oder der Struktur der Militärseelsorge, wird dann das Verhältnis von Kirche und Öffentlichkeit gezeichnet. Die Beispiele sind äußerst disparat und lassen sich auf keine Formel bringen, die Einsichten vermitteln kann. Auch die daran anschließenden und damit verknüpften Interpretationsmodelle erlauben dies nicht, auch wenn ihre überzeugende Analyse den Verfasser zu einer neuen Sicht einer unabhängigen und auf staatliche Privilegierungen verzichtende Kirche gelangt.

Angesichts der zu beobachtenden Irritationen bei der Integration der neuen deutschen Bundesländer gewinnt die unveränderte Neuauflage erheblichen Aktualitätswert.

KIRCHE UND ÖFFENTLICHKEIT. Von Wolfgang Huber. Christian Kaiser Verlag, München 1991. 736 Seiten, öS 748,80.

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