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Klar gehandelt

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(Salzburger Landestheater; „Maria Magdalena“ von Friedrich Hebbel) Mit dieser Inszenierung in den Kammerspielen gibt der aus Salzburg gebürtige Schauspieler Georg Schuchter sein durchaus gelungenes Regiedebüt. In straffer, stellenweise schlichter Inszenierung, verstärkt durch das Bühnenbild Knut Hetzers, führen Heidi Züger als einfühlsame und gleichzeitig disparate Klara und Hubert Berger als ihr Vater, rechtschaffen, tyrannisch, dem nichts mehr am Herzen liegt als der Ruf der Familie, die Abgründe und Zwiespalte einer gottgegebenen und von der Gesellschaft exekutierten Ehre vor.

Es wird gehandelt, einfach und klar; gesellschaftlichen Sackgassen entrinnt man durch Mord und Selbstmord, ohne Pathos. Von Leonhard (Hansjörg Schuster), dem Bräutigam Klaras, geht die Katastrophe aus. Klara gibt sich ihm hin, um ihn an sich zu binden, Leonhard windet sich mit Ausflüchten aus der Verantwortung. Dieser Lump gelingt Hans- jörg Schuster hervorragend - ein Lump, der nichts Böses tut. Gerhard Peilstein als Sekretär, zu schwach, um Klara zu helfen, beweist Mut genug, um Leonhard zum Duell zu fordern. Ein erfolgreicher Abend für Hebbel.

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