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Trotz Angst ein echter Erfolg

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Ein Kuriosum und zweitrangig war die UN-Frauenkonferenz in Peking. Trotzdem knüpften Frauen über die NGOs ein weltweites Netzwerk.

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Ein Kuriosum und zweitrangig war die UN-Frauenkonferenz in Peking. Trotzdem knüpften Frauen über die NGOs ein weltweites Netzwerk.

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Trotz vieler Kritikpunkte, vor allem am Gastgeberland China, das die Mei-nungs- und Versammlungsfreiheit vieler Teilnehmerinnen nicht respektierte, ist diese 4. Weltfrauenkonferenz als Erfolg der Frauen zu bewerten, der von Frauen auf allen Ebenen umgesetzt werden wird. Informationen und Materialien wurden ausgetauscht, Strategien verglichen, Frauen haben sich weiter vernetzt und sich viel Kraft und Motivation geholt für die weitere Arbeit. Die Globalisierung der Frauenbewegung ist nicht mehr aufzuhalten.

Amnesty international war das erste Mal offiziell in China, hat während des NGO-Forums die erste offiziell Aktion organisiert und damit Raum und Mut geschaffen für weitere Demonstrationen und Kundgebungen. Denn trotz aller Begeisterung, es endlich nach China geschafft zu haben, schienen viele Frauen die wirklichen beziehungsweise vermeintlichen Restriktionen ihrer Bewegungs- und Versammlungsfreiheit einfach hinzunehmen. Rückblickend muß man sich fragen, ob die „Angst” vor China nicht sehr zu Selbstzensur geführt hat und ob nicht viel direkter auch über die Menschenrechtssituation in China hätte geredet werden können.

Amnesty international bewertet die Weltkonferenz als Erfolg. Gewalt gegen Frauen, für die der Staat direkt verantwortlich ist, wird im Schlußdokument, der „Platform for Ac-tion”, deutlich verurteilt. AI wird international diese Verpflichtungen von Regierungen weltweit einmahnen. Dazu gehört die Freilassung der chinesischen Aktivistin Ding Zi-lin, die während der Weltkonferenz gemeinsam mit ihrem Mann verhaftet wurde, um Kontakte zu verhindern.

Erfolge der Konferenz sind auch das Recht auf gleichberechtigte Bildung, die freie und verantwortungsbewußte Wahl der Zahl von Kindern und des Abstandes zwischen den Geburten.

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