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Klassisch und aktuell"

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(Tiroler Landestheater; „Iphigenie auf Tauris" von J. W. Goethe.) Das Sprechtheater eröffnete die Saison mit zwei gelungenen Klassiker-Premieren: mit H. Possbergs ausgewogener Inszenierung des „Kaufmann von Venedig" und einer glänzenden Aufführung von Goethes Iphigenie.

Rudolf Kautek inszenierte ohne modernistische Verfremdung und ohne klassizistische Pose. Goethe erwies sich gerade so als höchst dramatisch und aktuell. Auch die hier gewählte Verfassung verstellte dem Publikum das Verständnis nicht, sondern zeigte sich als das kaum wahrnehmbare ästhetische Gewand einer überzeitlichen Problematik.

Die jungen Schauspieler können klassische Texte sprechen und vermitteln. Gut und nuanciert waren Günther Rainer als Thoas und Martin Haensel als Pylades. Der schon vielmals bewährte Fritz Hörtenhu-ber als Orest glänzte vor allem in der Unterweltvision. Uberragend spielte Barbara Weber die Iphigenie. Herb, verhalten machte sie das Medium einer glänzenden Sprachgestaltung die Suche nach reiner Menschlichkeit überzeugend.

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