(Galerie Alte Schmiede, Wien I, Schönlaterngasse 9, bis 29. Sept. ) Der 24 Jahre junge und äußerst vielseitige Künstler Hans-Christian Feichtinger präsentiert erstmals in Wien im Rahmen einer Personalausstellung eine Reihe von Assemb-lagen, Collagen und Frottagen. Feichtinger interessiert sich für Ethnologie, Philosophie und Psychologie und schloß das Studium der Bühnenbildnerei ab.
Seine reizvollen Schaukästen mit Fundgegenständen wie Muscheln, Gräsern und Tierknochen wirken wie kleine Bühnenmodelle, aber auch zum Teil wie romantische Ur-laubsinventare, in denen Strandsouvenirs vor himmel- und meeresblauen Hintergrund drapiert wurden.
Natürlich versucht der junge Künstler auch Mystisches anklingen zu lassen, indem er ein kleines tierisches Schädelskelett, Stacheldraht, einen rostigen Löffel oder eine Vogelfeder in die Komposition einbringt. Damit stellt er sich in das Umfeld der von Frankreich ausgehenden Kunstrichtung der „Spurensicherung", ohne aber deren wissenschaftliche Mimikry zu verfolgen. Er vertritt in seinen Objekten einen ansprechenden Lyrismus, der ihn jedoch der Gefahr allzu großer Lieblichkeit aussetzt.nbsp;
