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Kleinmut

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Die weiße Pracht überzieht wieder einmal die Stadt. Unerwartet früh, sagen die Stadtverantwortlichen durchaus normal für diese Jahreszeit, sagen die Meteorologen. Und mit ähnlicher Regelmäßigkeit entbrennt auch der Streit darüber, ob denn die Schneeräumung rechtzeitig und ausreichend, oder aber zu spät und unzureichend funktionierte.

So weit wie gehabt. Was aber heuer besonders ins Auge fiel, ist der Kleinmut der magistratischen Schneeräumer: kaum daß sich ein kleiner Infarkt des Individual-verkehrs in den schneebedeckten Straßen Wiens abzuzeichnen begann, da wurde auch schon per Verordnung das allgemeine Salzstreuverbot aufgehoben.

Wen kümmern da noch Umweltschutzerwägungen, die zur Einführung eben dieses Verbots geführt haben. Wer macht sich da noch Sorgen um die Bäume in der Stadt, die unter den Folgen der Salzstreuung am meisten leiden. Keiner denkt mehr daran, daß die meisten Stadtbäume ihre Blätter ohnehin schon im August verlieren.

Auf die Idee, bei ergiebigen Schneefällen einmal ein allgemeines Verbot des individuellen Autoverkehrs auszusprechen, kommt niemand. Schließlich sind Bäume bei Wahlen ja auch nicht stimmberechtigt.

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