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Köstlicher Valentin

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(Schloß Laxenburg bei Wien, Blauer Hof; „Die Raubritter vor München” und „Das Brillantfeuerwerk” von Karl Valentin) Herwig Seeböck ist im Laxenburger Kultursommer eine sehr sympathische und durchaus sehenswerte Valentin-Inszenierung geglückt.

In der ersten der beiden Grotesken geht es äußerst turbulent zu, da feuert die Kanone mit Knackwürsten über das Publikum hinweg und die abgemurksten Kämpfer streut's reihenweise vom Podium in den Sand (gekonnt, gekonnt!) - es wäre verfehlt, allzuviel Bedeutung in diesem Text zu suchen, aber er wird mit so viel Witz und Artistik serviert, daß sich auch die Erwachsenen glänzend unterhalten. Aber vor allem natürlich die Kinder.

Die wiederum kommen auch beim „Brillantfeuerwerk” voll auf ihre Kosten, auch wenn sie den Wortwitz und das Hintersinnige in Karl Valentins Kunstgeblödel vielleicht streckenweise nicht hundertprozentig mitbekommen. Vor allem freuen sie sich natürlich, sobald das Feuerwerk mit gewaltiger Lärm-und Rauchentwicklung wirklich losgeht.

Seeböck, der in beiden Stücken mitwirkt und hier den Feuerwerker spielt, läßt die Knallbonbon-Effekte nie die für Karl Valentin typischen Sprachqualitäten überwuchern, er trifft haargenau die Balance. Das gesamte Ensemble agiert glänzend mit exakt einstudierter Lässigkeit. Köstlich Bernd Spitzer im Kampf mit seinem Säbel und Christi Wallner als seine Partnerin.

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