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„Konkurrenz“ vor der Tür

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Wird die ehemalige — schon 1802 gegründete - Hauslehranstalt und nunmehrige Philosophisch- Theologische Hochschule der Zisterzienser in Heiligenkreuz vor den Toren Wiens demnächst eine Päpstliche Hochschule?

Was in gut informierten Kreisen der Bundeshauptstadt diskutiert wird, hat auch bei Weihbischof Kurt Krenn Interesse gefunden. Obwohl erst seit April im Amt, hat er sich den Akt bereits zu Gemüte geführt, der freilich schon eine Vorgeschichte „von vier bis fünf Jahren“ (Krenn) hat.

Zwar sei in dieser Richtung noch nichts geschehen, erklärt der Weihbischof auf Anfrage der FURCHE, aber „ich kann mir vorstellen, daß man diesen Wunsch wieder aufgreift“.

Verbunden mit einem derartigen Avancement wäre nicht nur ein Wechsel des Rechtsträgers — eine Päpstliche Hochschule untersteht unmittelbar der Studienkongregation des Heiligen Stuhls und hat damit eigene Organisations-, Studien- und Lehrpläne -,

sondern auch Unabhängigkeit von der staatlichen Katholischtheologischen Fakultät an der Universität Wien. Einstweilen ist die Heiligenkreuzer Hochschule bei Sponsionen und Promotionen auf Kooperation angewiesen. Was Vermutungen nährt, daß das Aufgreifen der Pläne mit Heiligenkreuz unter anderem auch in einem Mißtrauen gegenüber den Theologen an der Wiener Universität wurzelt.

Eine „Konkurrenz“ also vor der Haustür? „Man sollte sich da aus protektionistischen Gründen nicht entgegenstellen“, ist die Meinung von. Kurt Krenn.

Überlegungen, einer Päpstlichen Hochschule in Heiligenkreuz - als künftiges Priesterausbildungszentrum vor und neben Wien - ein eigenes Priester seminar anzuschließen, sind — so Weihbischof Kurt Krenn - „zur Zeit von keiner Aktualität“. Was nicht ausschließen soll, daß sich diese Frage einmal stellt. „Aber das“, läßt Krenn offen, „ist abhängig vom Gang der Zeit.“

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