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(Theater in der Josefstadt, Wien: „Der einsame Weg" von Arthur Schnitzler.) Ein seltsames Stück, dieses Schauspiel „Der einsame Weg" das, vom Theater in der Josefstadt aufgeführt, bei den Bregen-zer Festspielen Premiere hatte und nun im Wiener Haus zu sehen ist.

Da geht es gar nicht so sehr um Begebnisse im Familienbereich eines Akademieprofessors, es geht hier bereits um das letztlich Beziehungslose im scheinbaren Zueinander. Vollends wird die Wirklichkeit entwirklicht, nahezu alles ist Erinnerung, allenfalls vorweggenommene Zukunft, die Zeitvorstellung löst sich auf. Es ist der einsame Weg in die Todesschatten. Ein starker Eindruck.

Klaus Maria Brandauer verzichtet als Regisseur auf wienerische Fin-de-siecle-Stimmung, die sich anbieten könnte, das Stück hat tatsächlich Allgemeingültigkeit. Walter Schmidinger macht die Abgründe in Herrn von Sala überzeugend spürbar. Sieghardt Rupp glaubt man die Sehnsucht nach Halt, ganz Durchschnittsmensch ist Robert Dietl als Professor. Krankheit wird bei Ursula Schult seelische Ausstrahlung, Mijou Kovacs als ihre Tochter ist ganz inneres Erglühen in ihrer Liebe zu Sala, Matthias Croy zeigt Haltung in der Verwirrung. Als Irene Herms hat Susanne Almassy Humor, Tragik, Charme, Eugen Stark ist ein sachlich kühler Arzt. Nich immer milieugerechte Bühnenbilder von Hans Hoffer. Peter Papst entwarf Kostüme der Jahrhundertwende.

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