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Kontinuität

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Karl Müller ist eine äußerst wertvolle Bestandsaufnahme der völkisch-nationalen und nationalsozialistischen Literatur in Österreich und eine Dokumentation ihres bis heute andauernden Wirkens gelungen. Damit hat der Salzburger Germanist, der in seiner Jugend mit dieser Literatur konfrontiert wurde, auch einen Teil seiner eigenen Geschichte vorbildlich aufgearbeitet.

Das Buch enthält unter anderem genaue Fallstudien zu den Autoren Viktor Reimann, Kurt Ziesel, Erna Blaas, Mirko Jelusich, Franz Turnier, Max Meli, Franz Spunda, Friedrich Schreyvogl und - am ausführlichsten - Karl Heinrich Waggerl. Unter den aufklärerischen Humanisten und Gegnern dieser vielgelesenen und vielgeehrten, die Kontinuität der (deutsch-)nationalen bis nationalsozialistischen Vergangenheit repräsentierenden Schriftsteller dokumentiert Müller vor allem die wenig wirksamen Bemühungen von Otto Basil, Viktor Matejka und Milo Dor. Die Moderne, für die diese Autoren eintraten, konnte in Österreich nur sehr verspätet und in vielem gleichsam verschüttet und unterirdisch wirksam werden, was das Buch schlüssig nachweist. Leider fehlt ihm ein Register, aber sein Materialreichtum macht es dennoch zu einem wichtigen Arbeitsbehelf für Historiker und Publizisten.

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