Die Geschichte einer großen jüdischen Gemeinde.Die jüdische Gemeinde von Baden (und Vöslau) hatte 1923, in ihrer Blütezeit, 2401 Mitglieder und war nach Wien und Graz die drittgrößte österreichische jüdische Gemeinde. Thomas E. Schärf beschreibt ihre Geschichte, auch von innen: die Tätigkeiten der jüdischen Vereine und Jugendbewegungen, die Biografien der Kantoren … Ausführlich porträtiert der Autor die beiden wichtigsten Rabbiner.Wilhelm Reich, der erste Oberrabbiner Badens, war eine außerordentliche Persönlichkeit. Er verstand es, in den 49 Jahren seiner Tätigkeit als
Ein Sammelband bietet einen Einblick in die sozialen Aktivitäten jüdischer Frauenvereine im Europa vor der Shoah.Die österreichisch-jüdische Geschichtsschreibung weist noch viele Lücken auf, insbesondere zur Geschichte österreichisch-jüdischer Frauen. Ein Sammelband gibt nun einen ersten Überblick über deren unterschiedliche Entwicklung in Deutschland, Österreich und der Schweiz und Einblick in die vielfältigen sozialen Aktivitäten jüdischer Frauen im deutschsprachigen Europa vor der Shoah.Elisabeth Malleier, die Autorin von "Jüdische Frauen in Wien 1816-1938", geht etwa auf die
Friedrich Heer als Pionier der jüdisch-christlichen Verständigung.Friedrich Heer wuchs als einziger Sohn des Versicherungsangestellten Leonhard Heer und seiner Frau Maria, geborene Gohde, im vierten Wiener Gemeindebezirk auf. Er war - in seinen eigenen Worten - "kleinbürgerlicher Herkunft", besuchte aber ab 1927 das Akademische Gymnasium, eine Schule, die ihn zutiefst prägte.Er hatte dort das Glück, mit John Edelmann und besonders mit David Ernst Oppenheim zwei Professoren zu begegnen, die er als "die größten Lehrer meines Lebens" bezeichnete. Oppenheim wurde sein "geistiger Vater",
Helen Liesl Krag interviewte ihre ehemaligen Mitschüler: ihr Buch zeigt, wie das Schicksal der Eltern die Kinder der Nachkriegszeit prägte.Helen Liesl Krag, die Tochter der Wiener Historikerin Edith Rosenstrauch-Königsberg, lebt seit 1969 in Kopenhagen, wo sie an der dortigen Universität für den Fachbereich Minderheitenforschung verantwortlich ist. Ab 1952 besuchte sie das Gymnasium Stubenbastei, an dem sie 1960 maturierte. In ihrer Klasse gab es evangelische, katholische, jüdische und konfessionslose Schüler. Deren Eltern waren in der Republik, sofern sie politisch zuzuordnen waren,
Der Wiener Schriftsteller Sorna Morgenstern war bisher, wenn überhaupt, vor allem als Kulturkorrespondent der „Frankfurter Zeitung" von 1928 bis 1938 bekannt. Sein erzählerisches Hauptwerk ist die Roman trilogie „Funken im Abgrund", die nun, 20 Jahre nach dem Tod des Autors, erstmals geschlossen auf deutsch vorliegt. Der erste Band erschien noch 1935, vermittelt von Stefan Zweig, in Berlin unter dem Titel „Der Sohn des verlorenen Sohnes. Ein jüdischer Boman" und wurde von der Kritik begeistert aufgenommen. Der Exilverlag Querido lehnte ihn jedoch ab und den Verlegern
Wien kannte Leon Zelman als Leiter der Israel-Abteilung des Verkehrsbüros, Präsidenten des Jewish Welcome Service, Organisator der Besuche vertriebener Juden aus aller Welt. Nun erzählte er in Zusammenarbeit mit Armin Thurnher sein Leben. 1928 geboren, wuchs er im polnisch-schlesischen Schtetl Szczekociny im traditionellen jüdisch-orthodoxen Milieu, gegen das die Jugend rebellierte, auf. Schön schildert er das von Träumen und Sehnsüchten geprägte Leben der Juden, seiner Verwandtschaft, von der niemand überlebte.Leon Zelman erlebte Schrecken und Hunger des Lodzer Ghettos, wo vor dem
Eine ausführliche Biographie des österreichischen Schriftstellers Arnolt Bronnen war längst fällig. Der Klagenfurter Germanist Friedbert Aspetsberger, der diese nun vorlegte, hat ein umfangreiches, reich illustriertes und in vielen Punkten sorgfältig gearbeitetes Buch geschrieben. Er setzte sich ausdrücklich das Ziel, die starren Urteile über Bronnen einer genauen Überprüfung und Neubewertung zu unterziehen.Wie läßt sich die Lebenstragödie eines Dichters jüdischer Herkunft, der ein Anhänger des Expressionismus, später des Nationalsozialismus und danach des Kommunismus war
Uber fünf Jahre lang arbeitete Marek Halter an dem dreistündigen Film „Tzedek - Die Gerechten”, für den er 120 Interviews in 14 Ländern - nicht jedoch in Osterreich - machte und davon 36 (denn auf 36 Gerechten beruht laut Talmud die Welt) für den Film selbst auswählte. Halter, 1936 in Warschau als Sohn eines Buchdruckers und einer jiddischen Dichterin geboren, lebt heute in Paris als Schriftsteller und Maler („Abraham. Wege der Erinnerung”). Bei der Österreichpremiere des Films erzählte er von den Recherchen. Der Film beginnt mit einer berührenden Szene in dem vom Krieg
Monika Plessner, die Witwe des 1985 verstorbenen Philosophen Helmuth Plessner, präsentierte auf Einladung der österreichischen Gesellschaft für Literatur in Wien ihr Erinnerungsbuch „Die Argonauten auf Long Island. Begegnungen mit Hannah Arendt, Theodor W. Adorno, Gershom Scholem und anderen”.Alvin Johnson, der Gründer der New School, der University of Exile in New York, nannte die emigrierten Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler, die er um sich sammelte, seine „Argonauten”. Diese Elite des deutschen Exils schildert die heute 82jährige, aus einer alten Breslauer
Gäbe es eine umfassende Darstellung der Kulturgeschichte des Wiener Judentums in der Zwischenkriegszeit, müßte der Schriftsteller und Journalist Oskar Rosenfeld in ihr einen besonderen Stellenwert einnehmen. So aber blieb er in Osterreich vergessen, obwohl nun in Deutschland das außerordentlich bemerkenswerte Tagebuch seiner letzten drei Lebensjahre im Getto Lodz erschien.Rosenfeld war wie die meisten Wiener Juden zugewandert, wurde 1884 in Mähren geboren und studierte in Wien, wo seine Mutter ein Geschäft für Brautausstattungen auf dem Kohlmarkt besaß. 1908 promovierte er mit einer
Wilna. die Heimat des großen Gaon von Y\ ilna und später des VIVO, des Yiddischen Y\ issenschaftlichen Instituts, war in der jüdischen Geschichte vor der Shoah berühmt als ein Zentrum der Gelehrsamkeit, weshalb es nicht umsonst den Beinamen Jerusalem des Ostens erhielt. \ on den rund 75.000 jüdischen Einwohnern überlebten nur 2-3.000 die Naziherrschaft. Schoschana Rabinovici, geborene Su-sie Y\ eksler. ist eine dieser Uberlebenden. Ihr Großvater war Mitglied des Präsidiums des Verbandes jüdischer Industrieller und ihre Mutter besaß das Geschäft ,.bon-ton”.Aus der Perspektive des
Mit dieser Publikation werden einige wichtige Lücken der Forschung geschlossen, aber auch neue Aspekte der Vergangenheitsbewäitigung mit dem Dritten Reich beleuchtet.
Ver 1957 in München geborene deutsch-jüdische Regisseur, Dramaturg und durnalist Richard Chaim Schneider hat ein sehr subjektives und kritisches Buch ber das jüdische Leben im heutigen Deutschland geschrieben.
Der aus Galizien stammende konservative Rabbiner Arthur Hertzberg ist aufgrund seiner Publikationen, als langjähriger Vizepräsident des jüdischen Weltkongresses und als Lehrbeauftragter an der Columbia Universität eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des amerikanischen Judentums. 1985 veröffentlichte er seine ursprünglich 1972 geschriebene Einführung in das Judentum, die sicher eine der besten im deutschsprachigen Raum ist. Jetzt ist sie erweitert neu herausgekommen Hertzberg hält sich an die wesentlichen Glaubensinhalte, Rituale und vor allem an die zentralen Texte aus den
Das Buch dokumentiert eine anläßlich der Berliner Großausstellung „Jüdische Lebenswelten" von Jutta Dick, Barbara Hahn und Julius H. Schoeps veranstaltete Tagung über Jüdinnen im 19. und 20. Jahrhundert, die den facettenreichen Weg jüdischer Frauen von der eingeengten Existenz in ihrer eigenen Tradition bis zur Aufnahme in die christlich-bürgerliche Gesellschaft und oftmaligen Konversion oder Verleugnung ihrer Ursprünge dokumentiert.Barbara Hahn zeigt in ihrem Beitrag aber auch den umgekehrten und viel weniger bekannten Weg von Nahida Remy Lazarus und Paula Buber, die zum
Steven Beller arbeitet auf mehreren Ebenen und vertritt dabei Thesen, die selten mit solcher Vehemenz und Klarheit, aber auch Überzeugungskraft vertreten werden. Er versucht, empirisch, anhand eines statistischen, nach Fachgebieten gegliederten Uberblicks, und einer Untersuchung der Schüler der Wiener Gymnasien, nachzuweisen, wie jüdisch geprägt die Wiener Kultur und Gesellschaft zur Zeit des Fin de Siecle tatsächlich war.Im zweiten Teil geht Beller im Gegensatz zu Carl E. Schorske, gegen dessen Thesen er oft polemisiert, von einem Konzept der jüdischen Assimilation und einer Definition
Im Zentrum von Friedrich Heers historischen Arbeiten standen stets Österreich und das christliche Europa, dessen Geistesgeschichte, Kultur und Kunst er niemals müde wurde, in unzähligen Aufsätzen, Artikeln und Büchern zu beschreiben und zu analysieren.
Des Herausgebers Adi Wimmers Anliegen ist es, den Erfahrungsschatz der aus Österreich Vertriebenen, „dieser immer dünner werdenden Gruppe von Menschen in unser kollektives Wissen zurückzuholen, bevor es endgültig zu spät ist.” Sein Buch, das 35 Interviews mit österreichischen Emigranten aus den USA, Großbritannien und Israel enthält - 30 weitere konnten darin leider nicht veröffentlicht werden - ist ein Anfang und Beispiel dafür, wieviel in diesem Zusammenhang noch nachgeholt werden kann beziehungsweise versäumt wurde, ähnlich wie es auch das von Erika Weinzierl initiierte
Michael Roes - über den das Buch leider keine Informationen enthält -hat die Geschichte der Opferung Isaaks in der hebräischen Bibel mit seinen zwar kritisch, aber nicht ohne Verständnis geschilderten Erfahrungen im heutigen Israel zusammen gelesen. Entstanden ist damit ein sehr ungewöhnliches, schon in der äußeren Form eigenwillig konzipiertes, den Leser anfangs befremdendes, nach vermehrter Lektüre aber umso ansprechenderes Buch.Die Brüche und Widersprüche der israelischen Gesellschaft werden in den skizzenartigen, fast collageartig angeordneten Abschnitten des Buches sichtbar, die
In dem in der Reihe „Buchkunst im Wandel der Zeiten" erschienenen zweiten Band über jüdische Buchkunst setzt Ursula Schubert nach der Darstellung der Antike und des Mittelalters ihre kunstgeschichtliche Untersuchung über den Zeitraum des 16. bis 18. Jahrhunderts fort.Das Motto des ersten Bandes: „Kein Volk ist so sehr auf das Buch gegründet wie das jüdische, und keine Kultur ist im selben Ausmaß Buchkultur wie die jüdische" gilt auch für dieses Buch, wobei hier die Autorin aufgrund der Materialfülle auf Vollständigkeit verzichten mußte.Schubert konzentriert sich auf
Der amerikanische Autor Peter Wy-den schrieb eine Biographie seiner einstigen Berliner Klassenkameradin Stella Goldschlag, die in Berlin während der Kriegsjahre zur gefürchteten Greiferin und Verräterin der jüdischen U-Boote an die Gestapo wurde. Stella war besonders hübsch, blond und blauäugig: ein Produkt jüdischer Assimilation, die sich ihrem Erbe völlig entfremdet hatte. Sie heiratete einen als Nazi bekannten Mann und trat zum Christentum über. Trotzdem wurde sie 1943 von der Gestapo gefoltert, erhielt dann das Angebot, für diese mit Rold Isaaksohn versteckte Juden aufzuspüren.
Klaus Amann, Germanist an der Universität Klagenfurt, legte eine Sammlung von verstreut publizierten Aufsätzen vor, die vor allem die Verstrik-kung österreichischer Schriftsteller in den Nationalsozialismus, zum Teil auch deren Versuchen zur Distanzierung und Auseinandersetzung mit ihrer Schlud nach 1945, behandelnAmann zeigt die verhängnisvolle Wirkung auch der sogenannten unpolitischen Schriftsteller im Dritten Reich auf, jene 50 offiziell empfohlenen und protegierten Autoren, und setzt sich besonders mit Josef Friedrich Perkonig, Franz Nabl und Franz Turnier auseinander. Er operiert
Die im Jahr 1901 als Dissertation an der Universität Prag entstandene Studie über „Das Wesen des Antisemitismus” des Diplomaten und Privatgelehrten Heinrich Graf Coudenhove-Kalergi ist heute noch in wesentlichen Passagen aktuell und lesenswert. Der Autor beschreibt sowohl den Unsinn der Rassentheorie als auch die politische Funktionalisierung des Antisemitismus und erkennt als dessen Wesen den Religionshaß beziehungsweise religiösen Fanatismus. Er zieht den Schluß, daß der Antisemitismus nicht auf einem Urteil, sondern auf einem Vor-Urteil, nicht auf Erkenntnissen, sondern auf
Der Autor vorliegenden Romans, Chaim Potok, ist einer der bedeutend-sten und bekanntesten judischen Schriftsteller der Vereinigten Staa-ten. Das Thema in alien seinen Roma-nen ist der ZusammenstoB der Kultu-ren des rigiden orthodoxen Judentums und der sakularen libertaren Ge-sellschaft in den USA. „Die Erwahl-ten war der erste Roman Potoks, er-schien 1967, wurde auch verfilmt und vom Publikum und von der Kritik be-geistert aufgenommen.Die Geschichte spielt in den vierzi-ger Jahren in New York und handelt von der von den Vatern geforderten Freundschaft zwischen Danny Saunders, dem Sohn eines
Kurt Schubert, langjähriger Präsident des österreichischen Bibelwerks und des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, legt mit vorliegendem Buch das Ergebnis seiner 40jährigen Vorlesungstätigkeit am Institut für Judaistik an der Universität Wien vor.Die ersten zehn Abschnitte des Bandes sind den Funktionen von Gott und dem himmlischen Hofstaat, von Satan und Dämonen, Wundern und Magie, Mensch und Schöpfung sowie dem Erwählungsbegriff, dem Messianismus der Eschatologie, den Proselyten, der Frömmigkeit und der Kunst innerhalb der jüdischen Religion in
Das vorliegende Buch ist scheinbar leicht lesbar und verständlich, aber zugleich so raffiniert und komplex, so daß es umso gefährlicher wird. Denn es enthält zwar manche wichtige, selten so offen ausgesprochene, bittere Wahrheiten über die „Gegenwart des deutsch-jüdischen-israelischen Sonderverhältnisses", diese werden jedoch durch ironische und verhöhnende Sprache fast völlig entwertet. Dazu kommen noch viele Unrichtigkeiten; zum Beispiel über die Konversion zum Judentum: „Der Übertritt wird anschließend durch Taufe beziehungsweise Beschneidung besiegelt". Solche
Daß sich Simon Wiesenthal nicht nur mit der Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung auseinandergesetzt hat, beweist sein Buch über Christoph Columbus, das bereits 1984 erstmals erschienen ist.Wiesenthal ist davon überzeugt, daß Hitler mit der Shoa nichts Neues erfunden hat, sondern daß er den jahrhundertealten Judenhaß „nur" mit den modernen technischen Möglichkeiten der industriellen Vernichtung zu verbinden brauchte. Spanien, von wo die Juden 1492 vertrieben wurden, hat die Gesetze des reinen Blutes erfunden, die Vorgänger des Ariernachweises, wie Wiesenthal sie
Leon Botstein, Professor für Musik und Geschichte in New York, Dirigent und Musikdirektor der Hudson Valley Philharmoniker schreibt, daß er zur Thematik des Buches als Schüler von Hannah Arendt und aufgrund seiner Geschichte als Kind ostjüdischer Eltern kam.Neben gelegentlicher scharfer Kritik an der Politik des Staates Israel -die mit dem Thema nichts zu tun hat - plädiert der Autor für „die Fortsetzung eines wissenschaftlichen und philosophischen Dialogs zwischen Juden, Deutschen und Österreichern und will „die Kreuzungspunkte von Emanzipation, Assimilation und Kulturgeschichte
Erich von Kahler, einer der bedeutendsten jüdischen Autoren in diesem Jahrhundert - sowohl als Kultur- als auch als Literarhistoriker und Geschichtsphilosoph - hat sich neben seinem großen Essay „Israel und die Völker" auch noch in weiteren Aufsätzen, die bisher nur in Englisch vorlagen, mit der Frage .Judentum und Judenhaß" auseinandergesetzt.Man wird heute selten die Dialektik zwischen Universalismus und Partikularismus im Judentum, das lebendige jüdische Erbe selbst noch in den sogenannten „nichtjüdischen Juden" und die judaisierenden, philosemiti-schen Tendenzen
Nach den vielen Beiträgen Heribert Illigs widmete sich nun auch der Wiener Germanist Roland Innerhofer der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Lebens und Werkes Egon Friedeiis.Zu Beginn seines Buches schildert er minuziös den aktuellen Foschungs-stand und listet dabei vor allem die vielen Defizite und faktischen Irrtümer der bisherigen Editionen und fast ausschließlich panegyrischen Sekundärliteratur auf.Im biographischen Kapitel zeigt der Autor erstmals in aller Schärfe und in genauen Textanalysen Friedells unverhüllte Kriegspropaganda im Ersten Weltkrieg, seine Verherrlichung des
Karl Müller ist eine äußerst wertvolle Bestandsaufnahme der völkisch-nationalen und nationalsozialistischen Literatur in Österreich und eine Dokumentation ihres bis heute andauernden Wirkens gelungen. Damit hat der Salzburger Germanist, der in seiner Jugend mit dieser Literatur konfrontiert wurde, auch einen Teil seiner eigenen Geschichte vorbildlich aufgearbeitet.Das Buch enthält unter anderem genaue Fallstudien zu den Autoren Viktor Reimann, Kurt Ziesel, Erna Blaas, Mirko Jelusich, Franz Turnier, Max Meli, Franz Spunda, Friedrich Schreyvogl und - am ausführlichsten - Karl Heinrich
Die Humanität von Heers publiz istischen Würdigungen des Lel:>enswerkes und der Persönlichkeiten von Menschen, die er schätzte, die diesen Arbeiten zugrundeliegende humane Grundüberzeugung, hat er selbst in einem Interview erläutert. Es ist dies eine Stelle, die vielleicht auch zu erklären vermag, wie es zu so manchen seiner widersprüchlichen Haltungen gegenüber einzelnen Personenkommen konnte, aber auch, wie einige seiner auf den ersten Blick unverständlichen Würdigungen entstanden sein mögen.Denn seine Grundtendenz, daß er in solchen Te????ten über · jema11deri fast immer nur
Evelyn Ad????nka promovierte
in Wien mit der ersten Dissertati
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Heer. Wir bringen zwei Auszüge
aus dem 650-SeitenWe
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