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Kopf der woche Lern in Wien

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In Lemberg 1921 geboren, hat sich Stanislaw Lern zu dem prominentesten Science-fiction-Autor Osteuropas entwickelt. Die Gattungsbezeichnung Science-fiction lehnt er wegen des ihr anhaftenden Beigeschmacks von trivial und reißerisch zwar ab, und er hat sich in seinem Werk auch stets vehement dagegen gewandt, daß im Mittelpunkt von Science-fiction die Technik und nicht der Mensch stehe.

Er hat Science-fiction tatsächlich in den Rang von anspruchsvoller Literatur gehoben.

Im Hörsaal I der Universität Wien sollte Lern am 19. Juni darüber reden, wie ein phantastisches Kunstwerk entsteht. In beachtlichem Deutsch, begleitet von einer sehr eigenen Körpersprache, bei der eine Achselbewegung mehr als eine 3-Seiten-Abhandlung auszusagen vermochte, geriet dieser Vortrag zu einer köstlichen Polemik gegen akademisches Philistertum und Tiefenpsychologie.

„Wie ein phantastisches Kunstwerk entsteht? No, ganz wie ein normales - ich kann es nicht sagen.” Träume und frühkindliche Prägungen seien immer nur Indizien für Einfälle und Inspirationen, die letz-lich ein Geheimnis sind.

Lern kann sich dieses Mißtrauen gegen die Wissenschaft erlauben, ist er doch selbst in seinem Werk „Summa Technologiae” als blendender Naturwissenschaftler, Mediziner und Techniker hervorgetreten.

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