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(Völkerkundemuseum Freiburg im Breisgau, Gerberau 32; bis 6. September) „Intelligente” Ausstellungen aus dem dunklen Erdteil, den wir nur aus der Kolo-nisierungsperspektive zu sehen gewohnt sind, kommen immer mehr in Mode. Die Kunst Afrikas begann prähistorisch genauso wie unsere mit Felsbildern, mit schönen ernsten nigerianischen Terrakotten. Uberwiegend alte afrikanische Kunst aus Sammlungen, die, schon um die Jahrhundertwende angelegt, auf verschiedenen Wegen ins Museum kam. Ihre eigenständige Formensprache und Emotionalität fordern zur Auseinandersetzung heraus.

„Wo Worte nicht ausreichen, soziale Probleme darzustellen, geschweige denn, sie zu lösen, muß man sie tanzen”, sagen die Afrikaner und schnitzen Masken, die schon Pablo Picasso und Henri Matisse begeisterten, aber auch kraftgeladene Fetisch-Figuren. Zeremonialstühle oder Trommein haben die Form hockender Frauen, Sprichwortdeckel von Eßgefäßen können der stummen Kommunikation dienen.

Afrikanische Kunst ist aber auch Mittel zur Kontaktherstellung mit dem Außerweltlichen und erfüllt soziale Aufgaben. Ihre Proportionen werden von subjektiven Wichtigkeiten diktiert. „Schönheit” schließt manchmal auch Mitleid und Trauergefühle ein, wenn sie das Herz bis zur Schwermut berührt.

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