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Kriegserklärung

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Vor wenigen Wochen hat die niederösterreichische SPÖ an das Landesstudio des ORF ein Glückwunschschreiben gerichtet, in dem aus Anlaß des 10jährigen Geburtstages des Landesstudios für die „objektive Berichterstattung” gedankt wurde. Nun folgte die Kriegserklärung: Die sozialistischen Gemeindevertreter und die SPÖ beschwerten sich bei Intendant Marboe ob der Berichterstattung des ORF-Redak- teurs Hans Paul Strobl über das 30jährige Bestandsjubiläum des Gemeindevertreter-Verbandes. Der Bericht sei „als Verhöhnung der Gemeindevertreter und des Staatsoberhauptes” zu sehen, heißt es in einer Aussendung. Bundespräsident Kirchschläger, der an der Veranstaltung teilgenommen hat, weiß aber laut Marboe nichts von einer Verhöhnung. Weshalb Theo Schäfer von der Hauptabteilung für Öffentlichkeitsarbeit des ORF auf die Forderung, Strobl von der Berichterstattung über SP-Veranstältungen auszuschließen, unmißverständlich zurückschießt: „Das Ansinnen, einen unabhängigen Redakteur des ORF von bestimmten Teilen der Berichterstattung auszuschließen, widerspricht der verfassungsrechtlich gesicherten Unabhängigkeit des ORF.”

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