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Krönende Erkenntnis

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Sport hat nichts mit Politik zu tun. Wir wußten es längst, doch die letzten Wochen haben es uns wieder eindringlich ins Gedächtnis zurückgerufen.

Wenn eine die Kugel stößt oder einer den Diskus wirft, spielt das politische Regime, als dessen Gast sie stößt und er wirft, keine Rolle. Ja, gut. schön, einverstanden, bitte sehr! Aber warum nur der Sport?

Auch Kunst und Politik haben nichts miteinander zu tun. Oder? Nein, wirklich nicht!

Die Chorvereinigung „Polyhym-nia" singt bei ihrem Konzert das Horst- Wessel-Lied, weil es eine so schöne Melodie hat, und das hat den Vorrang vor allen politischen Erwägungen.

Der Baden weiler-Marsch und der Egerländer-Marsch sind großartige Musikstücke und verdienen einen Ehrenplatz im Repertoire der deutschen Kurkapellen, ebenso wie die einstige faschistische Hymne „Giovanezza" in den italienischen Bädern erklingen darf und soll. Denn Kunst hat nichts mit Politik zu tun. A uch das wußten wir ja längst.

Gleichfalls nicht neu ist die Erkenntnis, daß der Handel nichts mit Politik zu tun hat. Geschäft ist Geschäft und Ideologie ist Ideologie. Der christliche Lebensmittelhändler fragt ja auch nicht, ob sein Kunde Atheist ist. Und diese Selbstverständlichkeit gilt auch im internationalen Rahmen. Und dabei muß es gleichgültig sein, womit gehandelt wird. Ob wir Waffeln oder Waffen liefern, ist unerheblich, wenn wir mir die internationalen Verflechtungen fördern.

Und haben wir uns das altes einmal klargemacht, dann müssen wir nur noch einen kleinen Schritt weiter gehen und uns zu der krönenden Erkenntnis durchringen:

Politik hat nichts mit Politik zu tun.

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