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Künstlerisches Bekenntnis zu Österreich

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Das Bundesministerium für Unterricht, Abteilung Jugend, hatte sich im Mai des vergangenen Jahres in einem Aufruf an die künstlerisch interessierte Jugend Österreichs gewendet, um sie zu einem Zeichen- und Malwettbewerb aufzufordern, dessen überraschend gutes Ergebnis in einer kleinen Ausstellung in den Räumen der „Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt” der Öffentlichkeit gezeigt wird.

Als Thema des Wettbewerbes wurde die neue österreichische Bundehymne mit dem Text von Paula Preradovic gewählt, wobei es den Teilnehmern freistand, den Bildvorwurf einer beliebigen Stelle der Hymne zu entnehmen. Nicht weniger als 741 Arbeiten lagen der Jury vor, von denen 46 mit Preisen und Anerkennungen ausgezeichnet werden konnten, deren Schöpfer aus fast allen Bundesländern stammen.

Die einzelnen Blätter bekunden schöpferische Phantasie, zum Teil auch schon ein sehr anerkennenswertes Können, das dem heimischen Kunstunterricht ein gutes Zeugnis ausstellt. Natürlich steht die heimische Landschaft im Mittelpunkt der Darstellung, aber es finden sich auch eine Reihe von Blättern, die den zuweilen gut geglückten Versuch zeigen, aus dem Text heraus der Heimatliebe ein künstlerisches Denkmal zu errichten. Oft ist man durch den Einfall dieser jungen Maler und Graphiker überrascht.

Wie sehr es im Kunstunterricht auf die Persönlichkeit und Hingabe der Lehrer ankommt, wenn gute Ergebnisse erzielt werden sollen, ergibt sich aus der Tatsache, daß einige Schulen den Hauptteil der Preisträger stellen. Die eigentlichen Kunstschulen haben sich, mit geringen Ausnahmen, nicht an dem Wettbewerb beteiligt, die Mehrheit der Konkurrenten entstammt der Haupt- und Mittelschule sowie den Lehrerbildungsanstalten. Es mag hervorgehoben werden, daß ein humanistisches

Gymnasium, das Bundesgymnasium Wien, XIII, mehr als ein Viertel sämtlicher Preise erringen konnte. Auch das Schottengymnasium, das Gymnasium in Innsbruck, die Lehrerbildungsanstalten von Wien und St. Pölten sowie die begabten Schülerinnen der Hauptschule von Jenbach in Tirol und Dornbirn konnten ihr Können unter Beweis stellen.

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