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Künstlich witzig

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(Neues Theater in Nieder Österreich, Baden; „Der arme Cyrano“ von Pavel Kohout) Arm ist er wirklich, dieser Cyrano de Berge-rac, zumal er, der tragische Held mit der langen Nase, der Haudegen mit der versträchtigen Zunge, der sonst so virtuos den Degen gewetzt und dabei der Angebeteten die Poesie seines ach so glühenden Herzens dargeboten hat,ein müder Errol Flynn-Verschnitt ist, klischeehaft, gekünstelt witzig und dramatisch und ohne jenen Geist, den ihm Ed-mond Rostand im berühmten Original aus dem Jahre 1897 und Kohout in der Bearbeitung zugedacht haben.

Die Regie (Anton Nekovar) liebäugelt mit dem Typischen der Mantel-und-Degen-Epoche, betont recht verspielt das Vordergründige und bleibt letztlich an der Oberfläche. Die Schauspieler bemühen sich um Ernsthaftigkeit und scheitern schließlich an der scheinbar unwesentlichen Tatsache, daß es sich um eine Komödie handelt.

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