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Kult-Objekte

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In der Volkshalle des Wiener Rathauses wird eine Ausstellung gezeigt, deren zentrales Thema - das Buch - unzählige Künstler dazu anregte, ästhetische Metaphern und Metamorphosen dieses „Wahrzeichens der Bildung” zu schaffen.

Berührend wie ein Hilferuf liest sich des erblindeten Malers Hans Bischoffshausen Satz „Kann nichts mehr lesen” auf dessen Buch-Objekt. Eine konträre Position nimmt Michelangelo Pisto-letto mit seinem Plexiglas-Stahl-„Libro” ein. Es ist wie Günther Ueckers genageltes „Alphabetisches Monument” dem Bereich der freien Skulptur zuzuordnen.

Angelika Kaufmann, Meina Schellander, Eva Schlegel, Ona B. und Gudrun Kampl belegen mit sehr orignären Arbeiten, daß die Beschäftigung mit dem Buch absolut keine Männerdomäne ist.

Ein Buch läßt sich in jede Künstler-Sprache übersetzen: So findet sich ein Draht-Buch von Milan Knizak neben einer Buch-Collage von Jifi Kolaf, eine Stein-Zeitung des Kubach-Wilmsen-Teams neben einem Buchstabensuppen-Buch der Brüder Heiko und Uwe Bressnik, ein Blei-Buch von Wolfgang Ernst neben einem Kipferl-Buchobjekt von Dieter Roth. - Ein eigenes Lesezimmer mit rollbaren Pulten, Thronsesseln und Prunkbänden durfte Tone Fink einrichten. (Bis 26. Oktober)

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