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Kunst für die Kirche

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Im Palais Liechtenstein in Feldkirch ist eine Gedächtnisausstellung für den vor zehn Jahren viel zu früh verstorbenen Maler Martin Häusle eröffnet worden, die bis Ende Juni geöffnet sein wird. Die seit Jahren im Palais Liechtenstein gezeigte Ausstellung „Die Jagd in der Bildenden Kunst“ mit Leihgaben aus der Fürstlich-Liechtensteinischen Gemäldesammlung hat damit ihr Ende gefunden. Man war ihrer ob der teilweise blutrünstigen, wenngleich klassischgroßartigen Gemälde vergangener Jahrhunderte schon überdrüssig geworden, zumal sich die Bilder wenig zu den Kammermusikkonzerten im Foyer fügen wollten.

Martin Häusle (1903—1966) aus Satteins gehörte mit dem Bregenzer Rudolf Wacker und dem heute auf Schloß Albrechtsberg bei Krems residierenden Eugen Jussel zu den bedeutendsten Vorarlberger Malern dieses Jahrhunderts. Manche halten ihn sogar für den bedeutendsten. Das hat seinen Grund nicht zuletzt darin, daß Häusle sich weithin auch religiösen Themen zugewandt hat, wozu sich weder Wacker noch Jussel entschließen konnten, und einer der namhaftesten Kirchenmaler Österreichs überhaupt wurde. Der Durchbruch hiezu erfolgte, als er sich auf Grund eines Ausschreibens um die Gemälde der Kirche St Martin bei Villach (1946) bewarb und den ersten Preis und damit den Auftrag erhielt. Für einen Nichtkärntner ist das angesichts der großen Kärntner Begabungen bemerkenswert gewesen.

In Vorarlberg hat Martin Häusle durch seine leuchtenden Glasfenster in vielen Kirchen, so in der Domkirche in Feldkirch, in der neuen Kirche in Levis, in der Kirche von Mauren (Liechtenstein) als Kirchenmaler größtes Ansehen erlangt Er selbst war ein tief gläubiger Mensch. Die jetzige Ausstellung ist zwar keine ausgesprochene Kollektivausstellung, zumal gerade von den Glasfenstern nur einige Abbildungen zu sehen sind, nicht aber die bemerkenswerten Entwürfe, doch sind die Porträts, die vielen Figuralgemälde, Beweis für eine in Österreich selten gebliebene Begabung.

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