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Kunst und Kultur

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Völlig xinvorhereitet zeigte sich Robert Schindel, als er ,ßi", Paula Banholzer-Gross, intervieiven sollte. „Kunststücke" (9. 2., FS 2) vollbrachte er da auch, um die peinlichen Pausen zu füllen. Auch die Technik liejB zu wünschen übrig.

Das stellenweise langatmige Gespräch brachte aber auch interessante Details über Brechts sehr einseitige Beziehung zu ,ßi". Während Bittersweet kleinste Kleinigkeiten über Brecht hervorzuzaubern vermochte, schien sie über die Vergangeiiheit ihres Ehemannes nicht recht Bescheid zu loissen. Sollte sie vergessen haben, daß er sich schon 1934 in der SA einschreiben ließ?

Ein axisgezeichnetes Beispiel, wie man aus ein paar Postkarten, Tage- und Hotelbucheintragungen einen durchaus nicht langweiligen Film über einen Lebensabschnitt eines Menschen zusammenstellen kann, zeigte der Bericht über Heming-waysZeitinSchruns (10.2.,FS 2). Nicht ganz geheuer war mir das Interview mit dem Sohn des ehenialigen Kindermädchens, der gebeten wurde, sozusagen aus zivei-ter Hand ein Urteil über die Ehe Hemingivays abzugeben.

Auch ,JVfa7i darf die Hoffnung nicht aufgeben" (8. 2., FS 1) brachte Künstlerisches: Kultur im Gefängnis. Das Einstreuen einiger Zitate berühmter Atitoren zxi diesem Thema war zwar eine gute Idee zur Auflockerung, wurde aber in dieser dreiviertelstündigen Sendung zu dominant. Zu ivenig Information über die künstlerischen Betätigungen und Förderungen Inhaftierter hatten daneben noch Platz.

Zurück blieb der Eindruck, daß in jedem Kriminellen ein künstlerisches Talent schlummere.

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