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Kunstwerk

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Das Nachspiel zum Fernseh-Skandal „Staatsoperette“ wird am 2. März ein weiteres Nachspiel haben: Letzten Freitag hatte sich die Beschwerdekommission des ORF mit der Klage des Präsidenten des Katholischen Familienverbandes, Schattovits, zu befassen, der den Vorwurf erhebt, mit der Ausstrahlung der Staatsoperette sei dem Auftrag des staatlichen Monopolfunks zuwider gehandelt worden. Wie zu erwarten war, kam bei der ersten Sitzung der Beschwerdekommission nichts heraus. Lediglich zwei Richter, die den Prälaten Seipel noch nicht von der wahren Seite gekannt hatten, von der des machtbesessenen und brutalen Geistlichen, und in deren Vorstellung Otto Bauer noch immer nicht genügend dumm, Engelbert DoUfvß nicht ausreichend lächerlich figurierten, durften sich den Film anschauen. Ansonsten versuchen die regierungsfreundlichen Kommissionsmitglieder ihrer mißlichen Situation entsprechend zu agieren: Also ging man auf sachliche Argumente und Vorwürfe der Beschwerdeführer gar nicht ein. Grund: Die Staatsoperette war nämlich ein Kunstwerk - damit Schluß!

Dies zu beweisen könnte ein Kunstwerk für sich sein ...

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