Herr Lohmann, pensionierter Lehrer und Hobby-Schnitzer, arbeitet an einer ungewöhnlichen Krippe. Seine gemeinsamen Erlebnisse mit vier Kindern bilden den Rahmen für die 95 neutesta- mentlichen Nacherzählungen, Das Buch, in moderner Sprache abgefaßt und psychologisch vorzüglich ausgelzut, ist auch wissenschaftlich gut unterlegt und frei von Kitsch. Die Bibelerzählungen sind kurz, prägnant und sehr lebendig.
Leider fehlt dem mit geschmackvollem und kindgemäßem Deckelbild ausgestatteten Werk jede Innenillustration. Da es sich aber nicht nur um ein Lehrhandbuch, sondern um ein Selbstlesebuch für Kinder handelt, ist das ein Manko. J. H.
GESCHICHTEN DES NEUEN TESTAMENTS FÜR KINDER ERZÄHLT. Von Hans-Heinrich S trübe. Patmos-Verlag, Düsseldorf 1988.384 Seiten, öS 296,40.
Georgie, 13 Jahre alt, ist geistig schwerst behindert und hat noch nie ein Wort gesprochen. Er treibt viel Unfug, und auch Julias Kanarienvogel ist nicht sicher vor ihm. Die Kinder aus dem Hochhaus beschließen, die schlimmsten Sachen anzustellen und den Verdacht auf Georgie zu lenken. Als es dann aber zur Kündigung der Familie kommen soll, gestehen die Kinder ihr Unrecht ein, und von Stund an hat der Junge an den sechs anderen Hochhauskindern die besten Freunde, die ihn in seiner Art voll akzeptieren und seine Spiele mitmachen.
Ein berührendes und poetisches Buch, an dem lediglich die Sprache etwas stört. Kurze Sätze und viele aufeinanderfolgende Wiederholungen eignen sich gut für Kleinkinder, aber nicht mehr für Achtjährige, die durch Lektüre ja auch sprachlich geschult werden sollen.
GEORGIE. Von Inge Obermayer. Verlag Ueberreuter, Wien 1989. 144 Seiten, öS 149,-.
