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Lederer im Matrosengwandl

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‘Was reizt so einen kleinen Buben, Streiche zu begehen? Mit kleinen Mitteln die lästige Übermacht der Erwachsenen zu brechen. Das ist halt lustig. Und den Erwachsenen macht das erfahrungsgemäß ebenfalls Spaß, sofern sie nicht selbst Zielscheibe solcher Streiche sind. Daher haben Bücher, die darüber launig berichten, Erfolg. So auch das vor nahezu hundert Jahren in New York erschienene „A Bad Boys Diary”, dessen Autor die Romanschreiberin Metta Victoria Victor war, was man lange nicht wußte, da sie sich zeit ihres Lebens nicht dazu bekannte.

Nun hat Herbert Lederer dieses „Diary” unter dem Titel „Tagebuch eines schlimmen Buben” ins Wienerische, Zeit um 1900, übertragen und stellt den Lausejungen in seinem Theater am Schwedenplatz dar. Der

Sehorschi zeigt da den Verehrern der drei hübschen älteren Schwestern ihre den Mädchen geschenkten Photos, auf die von den jungen Damen allerlei Spöttisches gekritzelt wurde, das gibt Krach. Neben manchem harmlosen Streich tut er Schießpulver in den Rauchfang, um ihn für dem Weihnachtsmann zu verbreitern, das hat böse Folgen. Sehorschi geht auch durch. Herbert Lederer, im Matrosenanzug, erzählt den Tagebuchinhalt, man merkt ihm die Freude am Lausbübischen an. Ein Erwachsener, der einen kleinen Buben darstellt, wirkt immer komisch. Das Publikum amüsiert sich. Ein netter Einfall: Philipp Schüller, achtjähriger Enkel des Schriftstellers Erich Landgrebe, ließ man Proszenium und Kulissen bubenhaft mit drolligen Figürchen bemalen.

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