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Leidenschaften

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Erich Wolfgang Skwara, FUR-CHE-Lesern von Essays und Lyrik her vertraut, hat (nach „Pest in Siena", „Schwarze Segelschiffe" und „Bankrottidylle") wieder einen Roman herausgebracht: nach der „Pest" wohl den stärksten.

Ein Wiener Architekt, gepflegtes Mittelmaß, kehrt als Kongreßbesucher in die Stadt an der US-Westküste zurück, wo er vor vielen Jahren mit einer schönen Amerikanerin verheiratet war: Eine kompromißlose Leidenschaft „zwischen Niegenug und Rührmichnichtan."

Als Claudia in einer toskanischen Dorfkirche einen wunderschönen heiligen Sebastian entdeckt, wird dieser (das heißt: manche seiner Verkörperungen im Alltag) zur unbesiegbaren Konkurrenz des Architekten Sebastian Winter. Die Frau läuft ihm davon. Als er Jahre später nach dem Kongreß alkoholisiert eine andere Frau niederfährt, kehrt die Unvergessene, von der er nie genug bekommen kann, als Gespenst in die Zelle des Untersuchungshäftlings zurück.

Eine faszinierende psychologische Studie, ohne rätselhafte Bilder und Chiffren in glasklare Sprache gefaßt, zum Thema Liebe, Begegnung (Europa-USA)- und Menschsein überhaupt, mit auto-biografischen Elementen.

EIS AUF DER BRÜCKE. Von Erich Wolfgang Skwara. Insel Verlag, Frankfurt 1991.188 Seiten, öS 218,40.

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