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Die Kirche als Staat im Staate

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Zwölf Widerlegungen des historischen Vorurteils vom unaufhaltsamen Fortschritt der Säkularisation auch im 19. Jahrhundert.

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Zwölf Widerlegungen des historischen Vorurteils vom unaufhaltsamen Fortschritt der Säkularisation auch im 19. Jahrhundert.

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Der von Wolfgang Schieder herausgegebene Band wendet sich gegen das Klischee, das 19. Jahrhundert sei durch den unumkehrbaren Prozeß der Säkularisierung gekennzeichnet gewesen. Die 13 Aufsätze, die einen wertvollen Beitrag zur sozialgeschichtlichen Religionsforschung für DCIS 19. Jahrhundert liefern, beschäftigen sich mit Staatskirchenrecht, Ultramontanismus, Religiosität und Volksreligion, mit Verbands- und Kulturprotestantismus und der Rolle der Frau in den Kirchen.

Im genannten Jahrhundert habe, so die Kernthese, eine reh-giöse Renaissance innerhalb und außerhalb der Kirchen stattgefunden, diese selbst hätten sich auch stärker voneinander konfessionell abgegrenzt. Der alte Wein traditioneller Glaubensformen habe sich in den neuen Schläuchen des herrschenden profanen Zeitgeistes wiedergefunden. Die Kirchen seien neben den Staat, in vielen Fällen (leider auch) in den Dienst des Staates getreten, etwa zur Legitimierung und Förderung des erstarkenden Nationalismus. Dieser sei vor allem mit dem luthe-,rischen Glauben eine eigeneurtige Symbiose eingegangen. Der Sieg im Krieg von 1870-71 wurde als Gottesurteil gesehen, wobei Gott selbst „Wacht am Rhein" gehalten haben soll.

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