7101024-1995_11_21.jpg
Digital In Arbeit

Was soll Kulturpolitik?

Werbung
Werbung
Werbung

Den gesellschaftlichen Konsens zu fördern, das „Schöne, Wahre und Gute” auch in der Kunst zu bejahen (und nicht nur die negativen Seiten aufzuzeigen), zu erschüttern (und nicht zu skandalisie-ren), die Wahrheit zu vermitteln (ohne Enthüllung um jeden Preis) -das fordert der „Kunstbischof” der Erzdiözese Wien, Christoph Schönborn, von der öffentlichen Kulturpolitik. Bei einer Diskussionsveranstaltung auf Einladung des Wiener Stadtschulratspräsidenten Kurt Scholz zum Dialog „Kunst im Spannungsfeld von Staat und Kirche' stimmte die geladene „Gegenspielerin”. Schönborns, Kulturstadträtin Ursula Pasterk, in vielen Punkten mit den Worten des Bischofs überein.

Die SPÖ-Politikerin wies auf die Schwierigkeit hin, Menschen in einer „kommunikationshektischen, gefühlsmassierten” Gesellschaft für Kunst und Kultur zu sensibilisieren. Vor allem aber stand Pasterks „fluktuierender” Wahrheitsbegriff und die für sie unbeantwortbare Frage: „Was ist das Wahre, Gute und Schöne?” zwischen den beiden Hauptdis-kutanten.

Meinungsforscher Budolf Bret-schneider hatte mit den laut Umfraf;e lediglich acht Prozent an Kultur nteressierten ein treffliches Atout in der Hand und wies auf die mangelnde Fähigkeit in Elternhaus, Schule und Kirche(l), die Aufnahmefähigkeit für Kunst an die nächste Generation weiterzugeben.

Gunter Damisch, bildender Künstler und Akademieprofessor, sieht den Künstler heute mehr als in früherer Zeit in Auseinandersetzung und Reflexion verwickelt und wies darauf hin, daß Künstler ihre jeweils eigene Problematik in ihren Werken verarbeiten - und daß sie da zuweilen ja auch Antworten geben, die allgemein gültig sind.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung