6974704-1985_42_19.jpg
Digital In Arbeit

„Lenz“ für Kenner

Werbung
Werbung
Werbung

(Tiroler Landestheater: „Ein Man namens Lenz“, nach einer Novelle von Georg Büchher) Heinz Joachim Klein hat diese berühmte Novelle der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts um den Verlust Gottes, der notwendigerweise in Verzweiflung und Wahnsinn enden muß, mit behutsamer Hand für die Bühne eingerichtet. Er setzt den epischen Fluß sensibel, unter möglichst großer Textnähe, um, einige Zusammenhänge werden vorsichtig ergänzt, eher angedeutet.

Das vermutlich unvermeidliche Aufsplittern des Ablaufs in viele winzige Einzelbilder ist für Kenner Büchners schmerzlich, wird aber fast kompensiert durch die bis auf wenige Ausnahmen sprachlich außergewöhnlich gut durchgeformte Inszenierung Heinz Possbergs. Jörg Walter überrascht durch eine reife Interpretation des unglücklichen Lenz: Das Verzweifeln, der Schrecken der Gottferne verlangen dem jungen Schauspieler das Äußerste ab.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung