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Leuchtende Räume

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Bei Verfolgung der künstlerischen Entwicklung von Birgit Jürgenssen läßt sich zunehmend das Anliegen einer annähernd wissenschaftlichen Erforschung von Grundstrukturen des Seins wie von Gemeinsamkeiten verschiedener Zivilisationsformen feststellen. Daß die Suche nach objektiven Wahrheiten zugleich auch immereine Suche nach sich selbst bedeutet, ist dem Schaffen von Künstlern immanent. Sowohl das Verfahren der Recherche als auch deren Ergebnisse macht Birgit Jürgenssen in der Form der Ästhetik sichtbar, wobei ihr das Medium der Fotografie mit zunehmenden Verräumlichungstendenzen zu Gebote steht.

In der Wiener Galerie Hubert Winter setzt die Künstlerin in mehrteiligen Fotoarbeiten Artefakte verschiedener Gesellschaftsformen, Zeiten Und Kulturen zueinander in Relation -wie den antiken Apoll zum venezianischen Kristalluster des Rokoko - und stellt damit Levi-Strauss' Erkenntnis, daß die „fundamentale Struktur aller Verwandtschaftssysteme der Tausch" sei, unter Beweis.

Auch Piet Mondrian gelangte zu dem Schluß, der zugleich Schlüssel zu Birgit Jürgenssens Bildidee sein kann, daß „etwas nurdurch etwas anderes erkannt werden könne". In dem Foto-Objekt „Regal" stellt die Künstlerin einen durchscheinenden Raum her, dessen inneres Leuchten in eine jenseitige Welt trahszendiert. (Bis 8. Juni)

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