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Lexikon der UdSSR

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Er sei „zu grob" und konzentriere, seit er Generalsekretär geworden sei, eine „unermeßliche Macht in seinen Händen". Dabei müsse bezweifelt werden, ob er es verstehen werde, „von dieser Macht vorsichtig genug Gebrauch zu machen", schreibt Lenin in seinem Testament (1922) über den Nachfolger und Massenmörder Stalin. Er schlage deshalb „den Genossen vor, sich zu überlegen, wie man Stalin ablösen könne". Stalin bot auf dem Parteitag formell seinen Rücktritt an, der jedoch abgelehnt wurde.

Interessante Informationen dieser Art bietet das „Lexikon der Sowjetunion", das an das „Lexikon der Ge schichte Rußlands" anschiießt.'Letzteres endet mit der Oktoberrevolution 1917 und ist ebenfalls im Verlag Beck 1985 erschienen. Das Nachschlagewerk richtet sich an ein breites Publikum und behandelt nicht nur die Perestrojka von 1985-1991, sondern auch die weitgehend unbekannten 20er bis 40er Jahre des Jahrhunderts.

Stichworte aus den Bereichen der Ideologie, Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft stellen 74 Jahre sowjetischer Geschichte vor. Außerdem enthält das Lexikon Kurzbeschreibungen bedeutender Politiker, Wissenschaftler und Künstler sowie der zentralen innen- und außenpolitischen Ereignisse. Jeden Artikel beschließen ausgezeichnete Literaturhinweise, die dokumentieren, daß alle beteiligten Autoren - meist Professoren an deutschen Universitäten - den neuesten Forschungsstand vermitteln. Die informativen Beiträge in einem ausgezeichnet redigierten Band bestechen durch ihren lapidaren, emotionslosen Stil, der die Licht-und Schattenseiten eines kurzlebigen Imperiums prägnant hervortreten läßt.

HISTORISCHES LEXIKON DER SOWJETUNION 1917/22 BIS 1991. Herausgegeben von Hans-Joachim Torke. Verlag C. H. Beck, München 1993. 401 Seiten, öS 609,-.

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