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Liebes-Hürdenlauf

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„Bleib über Nacht” heißt der komplizierte Liebes- und Eheroman von Michael Köhlmeier und beginnt mit den Worten, „Es begegneten einander ein Mann und eine Frau”, noch mitten im Krieg, und zwar in Coburg. Der 24jährige Leutnant Ludwig und die um sechs Jahre ältere Sekretärin Pauline korrespondieren sodann eifrigst, und bei seinem nächsten Kurzurlaub heiraten sie.

Er muß gleich wieder weg, kommt nach dem Krieg nicht zurück, aber entschlossen macht sie sich auf die Suche und findet ihn in Vorarlberg, wo er zu Hause ist. Zwei ,Monate leben sie recht friedlich nebeneinander, doch die Ehe wird noch immer nicht konsumiert, im Gegenteil, sie läßt sich sogar mit dem neu zugewanderten Lehrer ein. Dann verläßt sie ohne Abschied das Dorf und den Mann, der stets freundlich auf Distanz geblieben ist, und kehrt nach Coburg zurück.

Erst 1949 macht sie sich nochmals auf die Suche, aber Ludwig ist nach Wien übersiedelt. Sie fährt ihm nach, und dort vollziehen sie endlich, spontan, die vor fünf Jahren geschlossene Ehe. Schluß: „,Wir tun es sofort und reden später', sagte Ludwig.” Warum das so war und die längste Zeit ungereimt verlief, das muß sich der Leser selbst zusammenreimen.

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