Haben Europas Opernbühnen einen neuen Star? Fast sieht es so aus. Seit Catherine Malfitano bei den Salzburger Festspielen die Partie der drei Geliebten des Dichters Hoffmann in Jacques Offenbachs Oper „Hoffmanns Erzählungen“ übernommen hat, überlegen die Direktoren der großen Opernhäuser, Dirigenten, Regisseure und Manager, wo, für welche Partien und wann man diese fulminante junge Sängerin einsetzen könnte. James Levine, der künstlerische Leiter der New Yorker Metropolitan Opera, hat sie heuer erstmals nach Salzburg gebracht und gleich die Premiere war für sie ein Triumph,
Wer ist Catherine Malfitano - übrigens eine bildschöne junge Dame, die nicht nur über einen
prachtvollen Sopran verfügt, sondern auch eine charmante Person von großer Ausstrahlung ist? „Sie wurde mit einem Lied im Herzen geboren“ sagen nicht ohne ein bis- serl Schmalz und Rührung ihre Eltern.
Catherine entstammt einer Künstlerfamilie, die eigentlich alles dazu tat, daß sich die Tochter fast ausschließlich für Kunst interessiert. „Seit frühester Kindheit habe ich nichts anderes kennengelernt als Oper, Ballett, Konzert, Musizieren“, sagt sie selbst. Kunststück, die Mutter war Tänzerin in der Kompagnie der Metropolitan Opera, der Vater fast drei Jahrzehnte Geiger im Orchester.
Konnte die Malfitano früher ihre Partien in Ruhe studieren, so muß sie heute längst mit ihrer Zeit haushalten. „Tut nichts“, meint sie, „du lernst, wie du bist, auch unter Streß.“