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Lienz in Klagenfurt

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Als „österreichische Erstaufführung“ brachte das Studio des Stadttheaters Klagenfurt die Gefängniszellen-Posse mit Gesang „Dolomitenstadt Lienz“ von Franz Xaver Kroetz, ohne damit mehr zu bieten als Gelegenheit für drei Schauspieler (Alfred Tisal, Erwin Höfler und Raoul Retzer), sich mit dem Text auseinanderzusetzen und durch ein geschicktes Agieren so etwas wie Inhalt vorzutäuschen, der darin besteht, daß die Ursache beleuchtet und die mögliche Wirkung besprochen wird: Straftat xmd Strafe, auf die man in Untersuchungshaft wartet. Und weil's schon Brecht so gemacht, werden Songs von den Vortragenden angesagt und dann nicht ohne Eindruck angebracht: von der Heimat, die kein Daheim ist, oder von der Heiratsvermittlung, der Hoffnung und der Gefängnisbibliothek. Darin liegt das einzig Positive, ansonsten kroetzt man sich halt so durch zwei Akte, die bei offenem Vorhang mit einer Partie Sechsundsechzig beginnen und ebenso enden; vom Publikum wird keine Kenntnis genommen, man „überspielt“ es. Und ab

und zu sagte man „Idiot“ oder die nunmehr theaterweltumspannenden Silben „Arschloch“, die zeitgemäßer Aussage ebenso dienen wie die gelegentliche Benützung des Zellenclos, von dem her sich der rauschende Beifall am Schlüsse kaum ergeben haben mag. Er galt den Schauspielern, die Tornas Ferkai als Regisseur gut geführt hatte, und war, was im Gefängnis paradox klingen mag — ehrlich. Das dem Schauplatz gemäße Bühnenbild hatte Hannes Rader geliefert.

• An dem Konzert der Agramer Philharmonie, welches im Rahmen der Agramer Musikbiennale im Konzertsaal „Istra“ stattfindet, wirken Mitglieder des ORF-Chors aus Wien mit. Sie werden unter der Leitung von Milan H orv at, dem Chef-dirigenten des ORF-Sinfonieorchesters, die „Sinfonia“ des zeitgenössischen italienischen Komponisten Luciano Berio zur Aufführung bringen.

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