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Lisa benahm sich

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Das Stück, das als Sommerkost für sein nicht sehr anspruchsvolles Publikum vom Raimundtheater ausgewählt wurde und gleichzeitig dem Operettenensemble einen Urlaub ermöglichte, kann auf eine schon manche Jahre überdauernde Erfolgsserie zurückblicken und läßt sich — mit Nachsicht der Taxen — auch zu einer neuen aufwärmen. „Lisa“, das Lustspiel der Herren Fabricius, Friese und Weys, musikalisch garniert von Hans Lang, benahm sich zumindest so, wie es sich die Direktion für einen sommerlich erträglichen Kassenrapport wünschen mag.

Sofern man nicht an einstige Glanzbesetzungen mit Friedl Czepa und Oskar Karlweis zurückdenkt, zog sich Inge Karsten als Lisa, eine sich gut verstellende Doublette der Eliza in „My Fair Lady“, brav aus der Affäre, wenn man ihr das verwahrloste, erziehungsbedürftige Kind auch nicht recht glaubt, und Henryk Schubert wenig an einen Afrikaforscher, mehr an einen etwas geschniegelten Salonlöwen gemahnt. Eine Entdeckung und das Beste in der Besetzung stellte das Buffopaar Edith Molik und Kurt Liederer in seinen von Rein Este einstudierten Tanzszenen dar, die sogar eine so superblöde Operettenfigur wie die des Peter, des Freundes des Afrikamannes, mit Hilfe seiner ausgezeichneten Partnerin überrunden konnten.

Manche nette Gags sind dem Regisseur Manfred Hoffmann schon im Vorspiel, im Annoncenbüro, eingefallen, in den Episodenrollen eines Geschäftsdieners und eines Briefträgers stellt er auch als Schauspieler seinen Mann. Und daß er mit einem wirklich komischen Urwaldballett, ausgeführt von dem Buffopaar, der Mawamba-Köchin (Gina Klitsch) und dem eleganten Butler (Rolf Hobinger),diö Lacher auf seine ‘ Sette zieht; ist nicht der schlechteste Einfall seiner Inszenierung. Hans Semig hatte für den Salon des Afrikaforschers ein hübsches Bühnenbild parat, um die nette, zumindest nicht störende Musik Hans Langs nahm sich Istvan Gyöngyösi mit seinen Solisten Doleszal, Englin- ger und Palatzky an. Es gab viele Vorhänge für einen sommerlichen Premierenerfolg.

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